Die Historie des Verbandes

Die Anfänge

Die Gründung des Verbandes Württembergischer Holzindustrieller im Jahr 1898 ist das Ergebnis der Rahmenbedingungen dieser Zeit. Zwar arbeiteten noch etwa 45 % der erwerbstätigen Württemberger in der Landwirtschft, doch die Industrialisierung ließ sich nicht aufhalten. So wurden die holz-verarbeitenden Betriebe bereits in “Motor- bzw. Fabrikbetriebe” und eben die herkömmlichen Verarbeiter unterteilt – die Motorbetriebe machten übrigens schon etwa 44 % aus.

Die Jahrhundertwende

Der Umbruch vom Agrar- zum Industriestaat zeigte sich aber auch an der weiteren Verbreitung der Eisenbahn, der gerade erfolgten Erfindung des Automobils, starker Bautätigkeit und dem raschen Wachstum der eisenverarbeitenden Industrie. Diese Zugmaschinen brachten die gesamte Wirtschaft in Schwung. Es war 1900 für die württembergische Holzverarbeitung gute Jahre.

Abgesehen von der Einrichtung einer Lehr- und Versuchswerkstätte in der Kunstgewerbeschule, die von einigen Verbandsmitgliedern unterstützt wurde, ist auch aus den ersten Jahren der Verbandstätigkeit der Württemberger wenig überliefert. 1915 wurde der Verband aufgelöst und im Juni 1921 unter gleichem Namen erneut in das Vereinsregister beim Amtsgericht Stuttgart eingetragen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verband 150 Mitglieder und ein Vermögen von 30.000 Goldmark. In nur zwei Jahren steigt die Mitgliederzahl auf 250. Weitere vier Jahre später fand auf der 26. Mitgliederversammlung der erst Fachvortrag statt.v

Während des dritten Reiches

Bereits 1933 sorgten die neuen Machthaber für einige Aufregung auch auf der Mitgliederversammlung. Denn nach der Auflösung der Arbeitgeberverbände konnte der Verband der Württembergischen Holzindustrie nur deshalb weiter aktiv sein, weil er gleichzeitig Wirtschaftsverband war. Doch die Zugehörigkeit zum Wirtschaftsverband der Deutschen Holzindustrie mit Sitz in Berlin erhielt auch den Württembergischen Verband nur noch für 18 Monate. Am 22. Juni 1935 beschloß die Mitgliederversammlung dann doch die Auflösung, da die Überführung in die reichseinheitliche Zwangsorganisation nicht möglich erschien. Das Vermögen wurde liquidiert. In den weiteren 10 Jahren des Tausendjährigen Reiches arbeiteten die Mitglieder in der sogenannten Gruppen-Organisation.

Nach dem zweiten Weltkrieg

Im Dezember 1945 trifft sich eine kleine Gruppe zur Gründung des Landesverbandes der Württembergisch-Badischen Holzindustrie. Im März 1946 genehmigt das Wirtschaftsministerium diesen Verband gemäß einer entsprechenden Anordnung der US-Militärregierung Württemberg/Baden als freien Unternehmerverband. Bereits Mitte 1947 umfaßt die Adresskartei 241 Mitgliedsfirmen in denen rund 7.800 Beschäftigte tätig sind.

Neue Zeit – neue Namen

Die Fünfziger brachten stürmische Entwicklungen mit sich. Zunächst vereinigten sich zum Jahreswechsel 1951/1952 der „Landesverband der württ.-bad. Holzindustrie“ und der „Fachverband der Holzindustrie Württemberg-Hohenzollern“. Damit hatte der Verband 560 Mitgliedsunternehmen mit rund 19.500 Beschäftigten. Der Bau eines eigenen Verbandshauses wurde 1953 beschlossen und bereits 1955 konnte das Gebäude in der Danneckerstraße in Stuttgart bezogen werden.

Von der Interessenvertretung zum Dienstleister

Im Zuge der sich stetig veränderten Marktbedingungen sowie der damit einhergehenden neuen Herausforderungen unserer Mitgliedsunternehmen wandelte sich auch das Angebot des Verbandes.

Aus der einstmals als Interessenvetretung konzipierten Organisation wurde ein echter Dienstleister. juristische Unterstützung, arbeistrechtliche Vertretung vor Gericht, betriebswirtschaftliche Beratung, Vermittlung von Angeboten und Anfragen, regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter der Betriebe und vieles mehr gehörten bald zum Standardportfolio des Verbands.

Heute

Der Verband hat sich neu strukturiert. Im Zuge der Neubestellung des Geschäftsführers im Jahr 2010 hat der Vorstand eine wirtschaftlich konsequente und schlagkräftige Lösung konzipiert.

In Kooperation mit den Industrieverbänden Neustadt an der Weinstraße e.V. sowie dem Verband der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie Rheinland-Pfalz e.V. wurde ein Konzept entwickelt, welches alle Synergien der beteiligten Organisationen freisetzt und gleichzeitig die vorhandenen Ressourcen optimal nutzt.